In Ihrem Artikel vom 23.08.23 heißt es, dass das Bayerische Kultusministerium jetzt Lehrkräfte aus allen akademischen Berufsgruppen rekrutieren muss, weil “die Politik über Jahre nicht ausreichend Lehrkräfte eingestellt” habe, um “Geld zu sparen”.
Wenn man natürlich bedenkt, dass lieber für überzogene Corona-Maßnahmen, für eine unkontrollierte Migrationspolitik und für teure Waffenlieferungen an die Ukraine Milliarden an Steuergeldern verschwendet wurden und werden, anstatt sie in eine nachhaltige Bildung von Kindern und Jugendlichen zu investieren, dann ist das meines Erachtens ein Armutszeugnis der Politik.
Jetzt versucht man, die völlig verkorkste Bildungspolitik durch Quer- und Seiteneinsteiger auszugleichen. Das Kultusministerium ist sich aber durchaus bewusst, dass auch das nicht die richtige Lösung sein kann, wenn von “semiprofessioneller” Erledigung der pädagogischen Aufgaben durch Seiteneinsteiger gesprochen wird. Es wird ja sogar befürchtet, dass es “zur Entprofessionalisierung des Lehrerberufs” kommt, da diese Vorgehensweise “kein Mittel sein kann, um den Mangel auf Dauer abzufangen”.
Wenn die Aufstockung des Lehrpersonals auf diese Weise schon von Bildungspolitikern als der falsche Weg erkannt wird, warum sucht man dann nicht nach sinnvolleren Lösungen? Es stellt sich vor allem die Frage, ob Studenten auf den Lehrerberuf überhaupt hinreichend vorbereitet werden, um den Problemen im Klassenzimmer angemessen begegnen zu können. Es ist bekannt, dass an manchen Schulen ein geordneter Unterricht kaum noch stattfindet, weil Lehrer aufgrund ihrer Ausbildung kaum noch in der Lage sind, den zunehmenden Disziplinarproblemen im Klassenzimmer angemessen begegnen zu können, weil sich die Schülerklientel besonders in den letzten fünf Jahren rapide verändert hat. Große Probleme bereiten die vielen einzelnen Nationalitäten sowie die Inklusion und die zunehmende Klassengröße. Diese Probleme lassen sich nicht mit einem pädagogischen Crashkurs für Quer- und Seiteneinsteiger aus der Welt schaffen, zumal diese hochqualifizierten Fachkräfte auch dem allgemeinen Arbeitsmarkt, für den sie eigentlich ausgebildet sind, nicht mehr zur Verfügung stehen
Viele qualifizierte Lehrer im Ruhestand würden sich gerne für ein paar Stunden wöchentlich reaktivieren lassen. Ich selbst habe als erfahrene Deutschlehrerin erleben müssen, dass solche Angebote von Schulämtern nicht in Anspruch genommen werden, obwohl in Gesprächen mit Schulleitern immer wieder zu hören ist, dass gerade ein besonderer Bedarf für Deutschunterricht von geflüchteten Kindern und Jugendlichen besteht, deren Sprachkenntnisse bei weitem nicht ausreichen, um in den normalen Schulalltag integriert werden zu können. Wenn man diese Kinder und Jugendlichen aus dem Klassenverband herausnähme und sie in eigenen Sprachklassen unterrichten würde, wäre das für alle Lehrkräfte eine extreme Entlastung. Für diesen Lösungsweg bieten sich auch Studienabgänger aus Sprachberufen an, die in er Lage sind, Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten. Dafür sollte meines Erachtens genügend Geld zur Verfügung gestellt werden.