Fränkischer Tag vom 08.03.2023: „Demokratiefeindliche Erpressung?“

Mrz 25, 2023 | Demokratie, Leserbriefe

Ergebnisoffener Diskurs ist notwendig, gekürzt im FT vom 25.03.23 erschienen

Mit Verwunderung habe ich im FT gelesen, dass unser Oberbürgermeister Andreas Starke das die Forderungen des Drohbriefes der „Letzten Generation“ im Ältestenrat besprechen möchte, und dass unser zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp dazu rät miteinander Gespräche zu führen.

Interessant ist die Tatsache, dass die Aktivisten der „Letzten Generation“ zumindest teilweise bezahlt werden, und dass die Finanzierung zumindest partiell und indirekt aus Steuergelden erfolgt (der „Merkur“ berichtete darüber). Mit ihren Forderungen dürfte die Gruppe bei den Grünen offene Türen einrennen. Mit seinem Appell in Gespräche mit diesen zu gehen, erweckt Herr Glüsenkamp zumindest bei mir den Eindruck, die Drohungen könnten für die Durchsetzung der eigenen grünen Agenda benutzt werden.

Absurd finde ich dabei die „Alternativlosigkeit“ der Position des „menschengemachten Klimawandels“. Das erinnert daran, das man vor drei Jahren nichts hinterfragen durfte, und dass ein wissenschaftlicher Diskurs in der Pandemiefrage unterbunden wurde. Jetzt, drei Jahre später, stellt sich nach aktuellem Stand mindestens teilweise heraus, dass die kritischen, nicht beachteten Wissenschaftler durchaus recht gehabt hatten.

Aber mit dem Kohlendioxid, einer weiteren „unsichtbaren Gefahr“ wird wieder einmal Angst und Panik verbreitet, nicht nur durch die Politik, sondern insbesondere durch die „letzte Generation“. Ich erkenne da Parallelen.

Nicht mehr genannt, weil inzwischen zum unumstößlichen Dogma erhoben, wird der 97%-Konsens zum Einfluss des Menschen auf das Klima. Die Metastudie von John Cook et al. von 2013 stellt zwar tatsächlich fest, dass 97% derjenigen von insgesamt über 12.000 untersuchten wissenschaftlichen Arbeiten, die sich zu Ursachen des Klimawandels äußern (das sind nicht einmal die Hälfte aller Arbeiten), eine überhaupt Beteiligung des Menschen sehen.

Tatsächlich sind es aber nur 0,5% aller untersuchten Arbeiten, die den menschlichen Einfluss als überwiegend quantifizieren (also über 50%). Das ist weit entfernt von einem 97%-Konsens.

Umgekehrt hat der norwegische Physik-Nobelpreisträger Professor Ivar Giaever eine Initiative zu einer Weltklimaerkärung gestartet, die im Sommer 2022 veröffentlicht wurde. Angeschlossen haben sich 300 Professoren, sowie weitere 1.100 Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete. Diese Erklärung steht im kompletten Widerspruch zu den gängigen Klimanarrativen und wird bislang nicht beachtet.

Ich möchte unsere Politiker aufrufen, auf dieser Basis die Forderungen der „letzten Generation“ zurück zu weisen, und endlich einen ergebnisoffenen wissenschaftlichen Diskurs auch unter Beteiligung der Kritiker aktueller Narrative anzustoßen, um daraus ein sinnvolles und angemessenes Vorgehen zum Wohle unserer Stadt und unseres Landes abzuleiten.

Artikel im Merkur: https://www.merkur.de/deutschland/spenden-verein-letzte-generation-finazierung-klima-kleber-steuergeld-92129438.html